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Sportmanagement in der Schweiz

Eine Analyse der Arbeitsstellen und Kompetenzen

Studie und Forschungsziel

  • Die vorliegende Studie basiert auf einem explorativen Mixed-Methods-Design. Forschungsziel ist das Beschreiben der verschiedenen Arbeitsstellen im Sportmanagement in der Schweiz mittels einer Kompetenzanalyse.
  • Zu diesem Zweck werden die Arbeitsstellen des Sportmanagements in acht Tätigkeitsbereiche segmentiert, zu denen insbesondere die Nonprofit-Sportvereine, die Sportanlagen und die Sportartikelhersteller sowie knapp 20 genauer beschriebene Teilsektoren gehören. Knapp 600 Personen, darunter Arbeitgebende sowie Studierende und Absolvent/innen der Sportmanagementlehrgänge von drei Schweizer Hochschulen (Eidgenössische Hochschule für Sport Magglingen, Fachhochschule Graubünden und Universität Lausanne) wurden zur Wichtigkeit von 42 in der Literatur genannten Kompetenzen für die Ausübung einer Stelle im Sportmanagement sowie zu den gegenseitigen Erwartungen befragt.

Kompetenzen

  • Die Arbeitgebenden nennen Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit und Erfolgswille/ Zielstrebigkeit als die drei Schlüsselkompetenzen für die Ausübung einer Funktion im Sportmanagement. Sie stellen jedoch in Frage, ob Erfahrungen im Leistungs- oder Breitensport notwendig sind, ohne jedoch die Notwendigkeit von Leidenschaft und Engagement für den Sport zu negieren.
  • Auch die Studierenden scheinen die Wichtigkeit der Kommunikationsfähigkeit erkannt zu haben, messen jedoch der Organisation, der Planung und dem Projektmanagement eine höhere Bedeutung bei als die Arbeitgebenden. Dasselbe gilt auch für die Absolvent/innen.

Erwartungen

  • Zu den Erwartungen der Arbeitgebenden an die Studierenden sowie an die Absolvent/innen gehören starkes Engagement in den entsprechenden Aufgabenbereichen, emotionale Intelligenz und kritisches Denken, aber auch während des Studiums erworbene Fachkenntnisse oder auch Praxiserfahrungen.
  • Die Studierenden und Absolvent/innen ihrerseits erwarten von Arbeitgebenden gute Arbeitsbedingungen, wie ein gutes Arbeitsklima, eine ausgewogene Work-Life-Balance, Flexibilität und Respekt. Sie wünschen sich zudem, dass Werte wie Vertrauen oder gegenseitige Unterstützung gefördert werden.
  • Von den Bildungsinstitutionen erwarten die Studierenden und Absolvent/innen einen hohen Praxisbezug, eine gute Vorbereitung auf die Berufswelt und an die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, die Curricula der Bildungsinstitutionen so anzupassen, dass die Inhalte die Realität in der Praxis abbilden.

Empfehlungen

  • Es werden verschiedene Empfehlungen an die Studierenden und Absolvent/innen abgegeben. So sollen sie jede Gelegenheit nutzen, ihre Kompetenzen in den Bereichen Kommunikationsfähigkeit und Projektmanagement zu verbessern. Auch die Bedeutung von Praktika sowie die Notwendigkeit sich zu vernetzen, wurden hervorgehoben.
  • Den Arbeitgebenden wird empfohlen, für eine klare und transparente Kommunikation zu sorgen sowie ein angenehmes Arbeitsklima und Flexibilität zu bieten, damit eine gute Work-Life-Balance möglich ist.
  • Eine der Schlüsselempfehlungen an die Bildungsinstitutionen ist, Bedingungen zu schaffen, um die Studierenden zu befähigen, teils komplexe Entscheidungen zu treffen.

Projektorganisation

Eidgenössische Hochschule für Sport Magglingen EHSM, Ressort Sportökonomie
Projektleitung: Dr. Michaël Mrkonjic
Mitarbeitende: Florence Pillet, Ariane Weber, Walter Burk, Kathrin Dinner, Prof. Dr. Markus Lang, Diana Mendes Fonseca, Prof. Dr. Emmanuel Bayle
Projektpartner: Fachhochschule Graubünden (FHGR), Institut des sciences du sport de l’UNIL (ISSUL)
Projektunterstützung: Swiss Olympic, Verbandsmanagement Institut (VMI), Swiss Sport Managers