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TBS-Olympionikin Manuela Müller baut Gold-Schanzen

Früher sprang sie selber als Aerials-Athletin durch die Lüfte, wurde Siebte an den Olympischen Spielen 2006 in Turin. Heute baut Manuela Müller (42) – nebst ihrem Job als Ausbildnerin bei der Trainerbildung Schweiz – mit einem Mandat als «Chief of Course» jene Aerials-Schanzen, auf denen etwa Noé Roth seine Medaillen hamstert. Wie erst gerade im georgischen Bakuriani bei der Freestyle-WM oder beim Weltcup in St. Moritz. Wieder zurück am BASPO stellt sich Manuela im Interview unseren Fragen.

10.03.2023 | COM BASPO, Wladimir Steimer

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Manuela Müller winkt von ihrer Schanze in St. Moritz. Foto: zvg

Willkommen zurück in Magglingen, Manuela! Du warst gerade auf Schanzentournee als «Chief of Course» in der Sportart Aerials an der Freestyle-WM in Georgien und beim Weltcup in St. Moritz. Wie ist es gelaufen?
Es war sehr intensiv. Sowohl in Georgien, als auch in St. Moritz. Alles in allem lief es aber gut. Die Athletinnen und Athleten, aber auch die Trainerinnen und Trainer waren zufrieden und haben sich sogar bei uns für die guten Bedingungen bedankt.

Wie waren die Bedingungen allgemein an der WM in Bakuriani und dem Weltcup in St. Moritz?
In Bakuriani besser als erwartet. Das Grobprofil der Schanzenanlage war gut vorbereitet, es hatte genügend Schnee, viele freiwillige, junge Helferinnen und Helfer. Und sehr leckeres Essen und Wein! Leider war viel Material nicht pünktlich vor Ort und das Wetter zu Beginn der WM sehr, sehr schwierig, mit viel Wind und Schneefall. In St. Moritz hatte es dann zu wenig Schnee, wir mussten überall sparen und alles etwas enger bauen. Die Organisation und die Mithilfe aber waren super. Und dann gabs die ganze Woche über perfektes Wetter – was will man mehr?

Du baust WM- und Weltcup-Schanzen neben deinem Job als Mitarbeiterin der Trainerbildung Schweiz (TBS). Wie bist du zu diesem Mandat gekommen?
Der Race Director für Aerials und Moguls der FIS, Andrea Rinaldi, ist ein Schweizer und kennt mich aus meiner Zeit als Athletin. Er hat miterlebt, wie ich als Trainerin arbeitete und ist mit diesem Angebot auf mich zugekommen.

Was tut ein «Chief of Course» genau?
Er baut die Schanzenanlage entsprechend den Normen und schaut, dass diesbezüglich für das Training und den Wettkampf die Anlage immer pünktlich bereit ist. Dies bedingt Absprachen mit dem Organisationsteam vor Ort, dem Race Director, Pistenfahrzeugfahrer, den freiwilligen Helfern …

Was bereitet dir am meisten Spass dabei?
Es ist für mich ein grosses Privileg, jeden Tag draussen arbeiten zu dürfen, das Fitnesstraining gleich inklusive zu haben; und vor allem bin ich vor Ort gleich bei der Schanze. Da habe ich den Kontakt zu den anderen Trainerinnen und Trainern, zu den Athleteninnen und Athleten. Ich erlebe somit meine ehemaligen Junioren und Juniorinnen, die immer noch einen Platz in meinem Herzen haben, und deren Emotionen aus nächster Nähe mit. Ich war selbst 20 Jahre in diesem Sport verwurzelt, da waren viel Leidenschaft und viele Emotionen dabei. Die Entwicklung der Jungen zu beobachten, ist unglaublich spannend. Ich freue mich mit ihnen, leide aber auch immer noch mit, wenn es mal nicht läuft.

Mit Noé Roth (23) haben wir einen neuen Schweizer Aerials-Star. An der WM holte er Gold, im Weltcup in St. Moritz wurde er Zweiter – auf «deinen» Schanzen. Was bedeutet er dir und dieser Sportart?
Ich kenne Noé, seit er auf der Welt ist. Als Kleinkind hütete ich ihn immer wieder mal und er war die ganze Zeit bei uns im Training. Danach war er einige Jahre als Juniorenathlet bei mir im Team. Seine Entwicklung als Athlet aber auch als Persönlichkeit habe ich hautnah mitbekommen und somit war es für mich sehr emotional, seinen Weltmeistertitel miterleben zu dürfen! Die Freudentränen kullerten.

Noé Roth holt WM-Gold auf Manuela Müllers Schanze in Bakuriani (Georgien)


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