Fussball-EM der Frauen in der Schweiz – das Turnier beginnt lange vor dem Anpfiff
Die Europameisterschaft in der Schweiz ist ein Meilenstein für den Frauenfussball – und ein Kraftakt für alle, die diesen Grossanlass ermöglichen. Mitten im Geschehen: der Bereich Sportpolitik und Recht (SPRE) des Bundesamts für Sport BASPO, der auf Verwaltungsebene eine führende Rolle übernimmt.
Dreieinhalb Jahre vor dem Anpfiff trat der Schweizerische Fussballverband SFV mit der Idee an das BASPO heran, die Fussball-Europameisterschaft der Frauen in die Schweiz zu holen. «Wir haben angesichts der Dimensionen erstmal leer geschluckt», erinnert sich Stefan Leutwyler, Mitglied der Amtsleitung und Chef SPRE. Doch schnell war klar: Diese Herausforderung wird angenommen.
Zentral war es zunächst, politische Prozesse auf Ebene Bund, Kantone und Städte anzustossen und tragfähige Entscheidungen zu erzielen. In dieser Phase übernahm das BASPO eine koordinierende Rolle – und tut das bis heute.
Langfristige Wirkung – gut koordiniert
Ein Herzstück des Engagements ist das sogenannte Legacy-Programm des SFV: sechs Massnahmenpakete zur gezielten Förderung des Mädchen- und Frauenfussballs bis 2027. SPRE begleitet solche Projekt eng und unterstützt sie finanziell – ermöglicht durch einen Verpflichtungskredit des Parlaments in Höhe von 15 Millionen Franken, also je 5 Millionen für touristische Landeskommunikation, ÖV-Tariferleichterungen und eben das Legacy-Programm.
Eine vom BASPO geleitete interdepartementale Arbeitsgruppe bringt alle relevanten Bundesstellen an einen Tisch. Themen wie zum Beispiel Steuerrecht, Übertragungsrechte oder Sicherheitsfragen werden so frühzeitig und abgestimmt geklärt. «Gerade diese Breite macht das Projekt für uns so spannend», betont Florian Wernly, Fachexperte für Sportgrossanlässe.
Mehr Bewegung für alle Mädchen
Die Women’s EURO (WEURO) inspiriert auch jenseits des Fussballs: Im Rahmen von «Sport für alle» unterstützt das BASPO drei Pilotprojekte, die Mädchen und junge Frauen mit Migrationshintergrund zu mehr Bewegung motivieren – eine Gruppe, die besonders von Bewegungsmangel betroffen ist. «Hier setzen wir gezielt an, um Hürden abzubauen», sagt Lea Reimann, Fachexpertin im Bereich Sport für alle.
- Das Pilotprojekt «She moves» fördert kostenlose Bewegungsangebote in der offenen Kinder- und Jugendarbeit speziell für Mädchen und junge Frauen.
- Mit Influencerinnen soll im Pilotprojekt «Sportfluencer 2.0» mehr Bewegung in den Alltag junger Frauen gebracht werden.
- Das «Sportheldinnen» Pilotprojekt macht die Vielfalt im Mädchen- und Frauensport sicht- und erlebbar.
Mehr als ein Turnier – ein Signal
Die UEFA Women’s EURO 2025 ist mehr als ein sportlicher Grossanlass: Sie ist ein Katalysator für Gleichstellung, Bewegung und neue Perspektiven im Sport. Das BASPO – und insbesondere der Bereich Sportpolitik und Recht – trägt mit Engagement, Fachwissen und Überzeugung dazu bei, dass die EM nicht nur ein Erfolg auf dem Rasen wird, sondern auch ein nachhaltiger Impuls für die Gesellschaft.
Stefan Leutwyler jedenfalls freut sich sehr auf den Anlass: «Weil es einerseits ein tolles Sommerfest gibt. Andererseits aber geht es auch darum, solche Anlässe zu nutzen, um den Sport weiterzubringen. Wir haben sehr viel gelernt aus der Betreuung der WEURO. Dieses Wissen können wir nun auf andere Anlässe auch aus anderen Sportarten übertragen, was bereits ein Erfolg ist.»

